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Deutschland, Nordwestsachsen, Kohrener Land
Pflanzenfossilien des Unterrotliegenden
Kieselhölzer und pflanzenführende Silizite
Im Bachbett der Maus östlich von Rüdigsdorf lassen sich noch heute Funde von Kieselhölzern und pflanzenführenden Siliziten (sogenannte "Kieseltorfe") machen. Besonders lohnend ist die Suche nach dem Abfluss der Schmelzwässer im Frühjahr. In den fein laminierten Siliziten sind Stigmarien und selten Teile des Luftwurzelmantels von Psaronien enthalten. Das Gebiet steht unter Naturschutz, so dass jegliches Graben untersagt ist.
Dass seit Jahrhunderten Funde silifizierter Pflanzenfossilien in der Region gemacht werden, belegen Kieselholzstämme beachtlicher Ausmaße, die an vielen Orten aufgestellt wurden, so z.B. am Fuße der Burg Gnandstein, in Rüdigsdorf oder in Kohren-Sahlis. Das unten gezeigte Exemplar eines Stammes vom Dadoxylon-Typ am Fuß der Burg in Gandstein besitzt einen Durchmesser von über 1 m, obwohl es sich nicht um den kompletten Querschnitt handelt.
Gnandsteiner "Bandjaspis"Über die Region hinaus bekannt ist der sogenannte "Gnandsteiner Bandjaspis", bei dem es sich um einen eingekieselten, sehr feinkörnigen, grau-rötlichbraun laminierten Tuff handelt. Dieser kann an einer Stelle im "Streitwald" bei Gnandstein gefunden werden. Dieser "Bandjaspis" wurde vor 1989 zeitweise sogar als Schmuckstein gewonnen. Der gesamte Streitwald steht unter Naturschutz, so dass Graben verboten ist! Es lassen sich jedoch noch genügend Belegstücke des "Bandjaspis" auf dem Waldboden ohne zu graben auflesen.
Pflanzenführende Silizite im StreitwaldIm Streitwald befindet sich in einem kleinen Tal eine Fundstelle für pflanzenführende Silizite. Graue bis schwarze Tonschiefer mit gering mächtigen Kohlelagen sind hier verkieselt. Im Querschnitt sind in den kieseligen Lagen zahlreiche Pflanzenachsen zu erkennen. Auf den Schichtflächen finden sich z.B. Farnfiederchen und Reste von Calamitenbeblätterungen.
Kiesgruben mit reichen FossilfundenAus der Kiesgrube Nobitz, östlich von Altenburg, stammen zahlreiche, hervorragende Funde von Gymnospermen-Kieselhölzern, von Psaronien, Calamiten und pflanzenführenden Siliziten. Beim Kiesabbau (Pleiße-Kiese) sind die größeren Brocken, zumeist Silizite, separat aufgehaldet und dann von Sammlern aus der Gegend gesichtet worden. Fundmöglichkeiten bestehen weiterhin u.a. in den Kiesgruben Penna bei Rochlitz und Sermuth bei Colditz, die Kiese der Zwickauer Mulde gewinnen. Das Betreten der Kiesgruben ist nur nach vorheriger Anmeldung gestattet!
Im Mauritianum, dem Naturkundemuseum Altenburg, widtmete sich im Jahr 2008 eine Ausstellung den Funden von Pflanzenfossilien aus der Region. Zu sehen waren z.B. ausgezeichnete, farbig mineralisierte Kieselhölzer aus der Kiesgrube Nobitz und Feldfunde von Kohren-Sahlis, Dippelsdorf und Rüdigsdorf.
Pflanzenführende Silizite bei LeisnigAus der Gegend von Leisnig sind seit einigen Jahren hell- bis dunkelgraue, pflanzenführende Silizite bekannt. Diese enthalten Pflanzenachsen, Stromatolithen und selten Stromatolithen-inkrustierte Pflanzenreste. Die Schichtflächen der Silizite sind z.T. massenhaft mit Fiedern und Wedelteilen des Scolecopteris-Typs bedeckt.
Weitere Informationen zu den Funden pflanzenführender Silizite aus dem Kohrener Land finden sich auf www.kieseltorf.de.
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