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Ägypten, Kairo, Katameya, Petrified Forest Protectorate
"Petrified Forest" in der Östlichen WüsteFährt man die Kairo-Suez-Road von Kairo aus in östliche Richtung, stößt man östlich des Kairoer Stadtteils Katameya auf das Areal des "Petrified Forest Protectorate". Zur Zeit unseres Besuches im März 2010 waren Arbeiten an der Straße zum Verlegen von riesigen Wasserrohren im Gange. Damit verbunden waren bis 8 m tiefe Aufgrabungen des Untergrundes. Schon viele Kilometer vor Erreichen des Petrified Forest waren am Rand der Straße und neben tiefen Baugruben riesige Kieselholzstämme abgelegt. Diese machten mich sehr neugierig darauf, was uns wohl im Petrified Forest erwarten würde.
Geschützer NationalparkDurch ein Gate/Portal nördlich der Straße gelangt man in den Park. Zur Straße hin ist der geschützte Nationalpark durch einen Zaun gesichert. Bei einem Wächter ist das geringe Eintrittsgeld zu entrichten. Direkt hinter dem Gate befindet sich ein großes, modernes Gebäude, das möglicherweise einmal ein Museum beherbergen soll. Im März 2010 waren lediglich einige Funde in einem kleinen Raum ausgestellt. Der Rest des Gebäudes diente als Lager für Baumaterialien.
Kieselhölzer so weit das Auge reichtKurz nach Durchschreiten des Portals bot sich uns ein fantastischer Anblick. Der Wüstenboden war soweit das Auge reicht über und über mit Kieselhölzern bedeckt. Eine solche Dichte an Kieselhölzern habe ich noch nirgends auf der Welt sehen können. Wir entdeckten bis zu 25 m lange Stämme mit verdichter Stammbasis und auch einige Stubben mit Wurzeln. Meist handelt es sich um Fragmente größerer Kieselholzstämme. Gegabelte Stammfragmente oder Astabgänge sind selten zu finden. Alle Fundstücke liegen ± horizontal.
Die Durchmesser der Stämme betragen überwiegend zwischen 20 cm und 50 cm. Der größte Stammdurchmeser, den wir gemessen haben, betrug 1,4 m. Bei den Farben dominieren dunkle Brauntöne. Hellbraun oder Beige sind selten. Durch Wüstenschliff sind viele Kieselhölzer oberflächig sehr glatt geschliffen, manchmal regelrecht poliert.
Einige Stücke sind stark kantengerundet und zeigen tiefe Auswaschungen, was auf den Einfluss von fließendem Wasser zurückzuführen sein könnte. Manche Fundstücke zeigen durch Bohr- oder Fraßgänge den Befall mit holzzerstörenden Organismen an.
Die Kieselhölzer sind allochthon (umgelagert), so dass man nicht von einem echten versteinerten Wald sprechen kann. Wie Funde von Wurzelstubben, Kieselhölzern mit Rinde und Früchten/Zapfen (siehe unten) belegen, kann die Transportentfernung jedoch nicht allzu groß gewesen sein.
Reste tropischer Vegetation aus dem OligozänHauptsächlich werden im "versteinerten Wald" tropische Laubhölzer gefunden. Die in der Literatur beschriebenen Palmenfunde können wir trotz intensiver Suche nicht bestätigen. GREGOR (2005) gibt folgende Taxa an: Acerinium, Caparidoxylon, Dadoxylon, Palmoxylon, Paradoxopteris. Das Alter des "versteinerten Waldes" wird in der Literatur mit oberem Paläogen (Oligozän) angegeben.
Funde von Früchten oder Zapfen
Kieselholzfunde bei StraßenbauarbeitenKieselholzstämme, die durch die erwähnten Tiefbauarbeiten im Bereich der Straße frisch freigelegt wurden, sind allseitig limonit- und kiesverkrustet und nur durch ihre zylindrische Form oder an Bruchflächen als solche zu erkennen.
Unverständlich und bestürzend fanden wir die Tatsache, dass auch Aushubmassen der Straßenbauarbeiten auf dem Gelände des "Petrified Forest" verkippt und so dort liegende Kieselholzstämme zugeschüttet werden. Da auch die Stadt Kairo unaufhörlich in die Wüste wächst, ist zu befürchten, dass dieser einmalige Park in absehbarer Zeit zerstört werden wird. Die Mitnahme von versteinertem Holz ist im Park und aus Ägypten allgemein verboten.
LiteraturGREGOR, H.-J.; VELITZELOS, E., & HOLLEIS, P. 2005. Bemerkungen zu fossilen Hölzern und zum Begriff "Fossiler Wald" weltweit und speziell von Griechenland - Diagenese und Umlagerung, xylotomische Probleme, stratigraphische Besonderheiten und ökologisch-klimatologische Interpretationen; Documenta naturae no. 154.
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