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Ägypten, Westliche Wüste, New Valley, Kharga Depression
Das nachfolgend beschriebene Fundgebiet silifizierter Pflanzenreste befindet sich in der Westlichen Wüste, in Zentralägypten, am Westrand der Kharga-Depression, etwa 60 km WSW der Oase Kharga. Über ein Gebiet von rund 30 km x 50 km sind Funde von Kieselhölzern in weißen, hellgrauen, gelbbraunen bis rötlichen, fein- bis grobkörnigen, z.T. konglomeratischen, überwiegend kreuzgeschichteten Sandsteinen nachweisbar. Mehrere Intervalle mit hellgrauen, sandigen Tonsteinen und schwach ausgeprägten, dunklen Paleosol-Horizonten sind eingeschaltet.
Die beschriebenen, fossilführenden Klastika gehören zur durchschnittlich 30 m (bis maximal 170 m) mächtigen Sabaya-Formation (oberes Alb bis unteres Cenoman), deren Sedimente nach der Regression des Abt-Meeres in einer flachen Überflutungsebene eines Paläo-Flusssystems abgelagert wurden. Überlagert wird die Sabaya-Formation von der Maghrabi-Formation (Cenoman).
Maximal 15 bis 20 m lange Stämme von Kieselhölzern werden in ±horizontaler Position in den einbettenden sandigen Tonsteinen, auf der Wüstenoberfläche oder unterschiedlich stark von Sand bedeckt gefunden. Diese Stämme sind in 30 bis 70 cm lange Segmente zerbrochen, deren Durchmesser zwischen 10 cm und 30 cm betragen. Die größten vorgefundenen, kompletten Kieselholzstämme weisen 7 m in der Länge und bis zu 70 cm im Durchmesser auf. Einige stark verdickte Stammbasen mit Übergang zum Wurzelbereich (ohne ansitzende Wurzeln) habe ich entdeckt. Astknoten an größeren Kieselholz-Segmenten treten gelegentlich auf. Stämme mit ansitzenden Ästen sind nicht gefunden worden.
Größere Stammsegmente sind überwiegend etwa Ost-West orientiert, was auf den Transport der Pflanzenachsen in einem Fließgewässer hindeutet (keine In-situ-Bedingungen). Kennzeichnend für die Kieselhölzer sind Bohr- oder Fraßgänge. Vergleichbare Bioturbationen (gekrümmte, tunnelförmige Röhren) durchziehen auch massenhaft die einbettenden, hellen, sandigen Tonsteine. Die Farben der Kieselhölzer sind helle Grau-, Gelb-, Rot- und Brauntöne.
Vorkommen von Kieselhölzern in der westlichen Wüste Ägyptens (und auch Libyens) sind an sogenannte Depressionen gebunden, deren tiefste Punkte z.T. weit unter NN liegen (z.B. -133 m NN in der 19.500 km2 umfassenden Qattara-Depression). In diesen Becken sind durch tiefgründige, fluviatile Erosion ab dem Oligozän u.a. mesozoische, pflanzenführende Sedimente, die sich unter den mächtigen, marinen eozänen Kalksteinen befinden, freigelegt worden. So sind Funde fossiler Makrofloren z.B. aus der Oase Farafra (KAMAL EL-DIN, 2003), vom Nordrand der Oase Fayum (Gebel-Qatrani-Stufe) oder aus der Oase Siwa bekannt. LiteraturKamal El-Din, M.M. (2003): Petrified wood from the Farafra Oasis, Egypt. IAWA Journal, Vol. 24 (2): 163-172. Klitzsch E., Lejal-Nicol A. (1984): Flora und Fauna aus Schichten in Süd-Ägypten und Nord-Sudan (Nubien und Umgebung). Berliner geowissenschaftliche Abhandlungen. Reihe A. Berlin/West; 50: 47-79.
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