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Ägypten, Westliche Wüste, Wadi El-Hitan (Tal der Wale)
Im östlichen Teil der westlichen Wüste, am Westrand des Wadi EL-Rayan Protectorate befindet sich das Gebiet des Wadi EL-Hitan. Dieses im Kernbereich 20.000 ha umfassende "Tal der Wale" ist nach den Funden von mehr als 400, meist vollständig erhaltenen Walskeletten der Archaeoceti benannt und seit 2005 als UNESCO World Heritage Site geschützt.
Man gelangt in das Wadi EL-Hitan nach etwa 40 km Fahrt auf der Schotterpiste, die am Lower Lake im Wadi El-Rayan Protectorate nach Westen abzweigt. Ein kleines Camp am Eingang zum Wadi bietet ein einfaches Café, Toiletten, einige Hütten zum Übernachten, eine Polizeistation und eine Station der Parkranger. Durch das Wadi El-Hitan führen einige kleine Pfade vorbei an teilweise markierten, sehr eindrucksvollen Walskeletten, Überresten von Fischen und Seeschildkröten, Aufschlüssen mit Mangroven und einem riesigen versteinerten Baumstamm. Auf Tafeln werden einige Erklärungen in Englisch und Arabisch gegeben.
Der bemerkenswerteste Aufschluss des mittleren Eozän in ÄgyptenIm Gebiet des Wadi EL-Hitan sind 4 Formationen des mittleren Eozän (oberstes Lutet bis Priabon) fantastisch und weiträumig aufgeschlossen.
Anhand der Lithologie und der Faunen lassen sich in den marinen Formationen zwei transgressive Phasen und eine eingeschlossene, regressive Phase aushalten.
In-situ überlieferte MangrovenDer mittlere Teil der Gehannam Formation repräsentiert die Phase des zurückweichenden Meeres (regressive Phase) mit geringer Wasserstandshöhe. Eine 1 bis 2 m starke Bank, die aus hellen, kalkigen Ton- und Siltsteinen besteht, ist von Mangrovenwurzeln (Luft- und Adventivwurzeln) durchzogen. Sehr eindrucksvoll sind diese 10 bis 50 mm dicken Mangrovenwurzeln in Sedimentblöcken an einer Geländestufe im zentralen Teil des Wadis zu erkennen. Die Mangroven stehen aufrecht im Sediment, sie sind an der Stelle fossil überliefert, an der sie im mittleren Eozän wuchsen. Größere Mangroven sind an den Oberflächen mit Algen, Korallenästchen und Nummulithen überwuchert.
Aus den Sedimenten heraus gewitterte, fossile Hölzer finden sich an verschiedenen Stellen im Wadi. Diese Hölzer sind dunkelbraun und stets von einem weißgrauen Algenmantel umgeben. Die fossilen Hölzer liegen silifiziert und in Karbonaterhaltung (Calcit und Coelestin) vor. Nach unseren Beobachtungen sind diese Stücke 0,3 m bis 1,2 m lang, bei einem Durchmesser von 5 cm bis 20 cm. Sehr häufig sind Bohrgänge von Teredo in den fossilen Hölzern zu erkennen.
Ein waagerecht liegender, rund 18 m langer Stamm fossilen Holzes ist so stark von der Bohrmuschel Teredo durchbohrt, dass kaum noch Holzstrukturen zu erkennen sind. Hervorzuheben ist, dass die Bohrgänge mit weißem, weißblauem und rötlichweißen Coelestin ausgefüllt sind.
LiteraturABD-ELSHAFY, E., METWALLY, M.H., ABD EL AZEAM, S., & MOHAMED, M.S. 2007. Paleoenvironments of Wadi El Rayan Eocene, southwest Fayoum, Egypt by using community faunal analysis; Proceeding of the Second Scientific Environmental Conffer, 2007, Zagazig Uni., 125-141.
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