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Marokko, Provinz Marrakesch - Tensift-El Haouz, Region Sidi RahalKupfervererzte Kieselhölzer aus dem Hohen Atlas
In die sehr mächtigen Vulkanitserien sind lokal geringer mächtige Vulkanoklastite und Sedimente zwischengeschaltet, die äußerst selten silifizierte und epigenetisch kupfervererzte Florenreste enthalten.
In einer sehr unzugänglichen Bergregion im Hohen Atlas haben wir im November 2013 in einer Erosionsrinne frei gespülte Segmente durch Malachit und Azurit grünlich und bläulich gefärbter Kieselholzstämme entdeckt. Nach längerem Graben in der Böschung sind wir auf einen liegenden, ebenfalls kupfervererzten Stamm gestoßen, den wir auf etwa 1,2 m Länge freilegten. Die liegenden Tuffe waren von teilweise sehr feinen, silifizierten, kupfervererzten Wurzeln durchzogen. Weiterhin fanden sich Wurzelsegmente bis zu 20 cm Durchmesser. Kupfervererzt sind die Kieselhölzer selbst und die Tuffe in einem 1 cm bis 3 cm breiten "Saum/Hof" um die Florenreste. Die Kieselhölzer besitzen außen hell- bis mittelbraune Farben und intensiv grüne z.T. blaue Malachit- und Azurit-Überzüge. Im Inneren sind die Fundstücke mit Bornit vererzt und dadurch dunkelgrau bis fast schwarz. Klüfte/Risse sind wiederrum grünlich/bläulich mit Malachit/Azurit mineralisiert. Aus dem inhomogenen Erzgehalt resultieren Schwankungen der Dichte der fossilen Hölzer zwischen 2,7 bis 3,4 g/cm³, bestimmt an 8 größeren Fundstücken. Zum Vergleich: Die Dichte von Bornit liegt zwischen 4,9 und 5,3 g/cm³. Die Dichte von Quarz liegt bei 2,65 g/cm³. Fossile Gymnospermenhölzer aus dem untersten JuraAm Fundort kann möglicherweise von In-situ-Verhältnissen ausgegangen werden. Alle geborgenen Holzreste sind vollständig in Tuff eingebettet. An zahlreichen Stücken haftet vererzter Tuff sehr fest an, wie die nachfolgenden Abbildungen zeigen. In Sedimenten eingebettete Florenreste, wie Desplats et al. (1983) beschreiben, haben wir nicht vorgefunden.
Radiometrische Datierungen an Basalten im Hohen Atlas in der Fundregion ebenfalls kupfervererzter Kieselhölzer im Ourika-Valley durch Mattis (1977) ergaben ein Alter von 196 Mill. Jahren, was unterstem Jura (Hettangium) entspricht.
Desplats et al. (1983) erwähnen vergleichbare Florenreste aus Sedimenten, die obertriassischen Basalten im Ourika Valley in der Provinz Marrakesch - Tensift-El Haouz und vom Jebel Anrhomer in der Provinz Ouarzazate, Region Souss-Massa-Draâ zwischengeschaltet sind. Gleiche Autoren haben anhand holzanatomischer Untersuchungen an einem kupfervererztes Holz aus dem Ourika Valley die neue Art Dadoxylon ourikense nov. sp. aufgestellt. Oben gezeigte Funde sind Gymnospermenhölzer des Dadoxylon-Typs. Möglicherweise handelt es sich ebenfalls um die von Desplats et al. (1983) beschriebene Art Dadoxylon ourikense, was jedoch durch holzanatomische Detailuntersuchungen an Dünnschliffen zu klären ist. LiteraturDesplats, D., Roy-Dias, C. & Biron, P.-E. (1983): Étude d'un bois fossile: Dadoxylon (Araucarioxylon) ourikense nov. sp. Provenant des Basaltes du Trias Supérieur du Haut-Atlas (Ourika - Maroc). Geobios, 16, 717-725. Mattis, A.F. 1977: Nonmarine triassic sedimentation, central High Atlas Mountains, Morocco. Journal of Sedimentary Research, 47, 107-119.
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