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Oman, Nordteil der Provinz Al-Wusta, Huqf-RegionIm nördlichen Zentraloman, im Nordteil der Provinz Al-Wusta, befindet sich in der Wüstenregion des Huqf ein ausgedehntes Fundareal unter- bis mittelpermischer Makrofloren. Zu erreichen ist diese Wüstenregion nur mit ortskundigem Führer und sehr robustem Allradfahrzeug.
Regionalgeologische EntwicklungWährend des Oberkarbon war das Gebiet des heutigen Oman auf rund 45° südlicher Breite gelegen, bis zum mittleren Perm erreichte das Gebiet rund 20° südliche Breite. Mit dieser starken, nördlichen Drift der arabischen Platte war ein rapider Klimawechsel von glazialen zu gemäßigten bis subtropischen Bedingungen verbunden, was wiederrum bedingt, dass die überlieferten Paläofloren aus der Huqf-Region verschiedenen Florenprovinzen zuzuordnen sind. Zunächst kam es zur Sedimentation von Silikaklastika in einem intrakontinentalen Becken, dann folgte der Wechsel zu Kontinentalrandbedingungen durch Rifting und Öffnung der Neo-Thetys. Die oberkarbone bis mittelpermische Haushi-Group wird gegliedert in die Al-Khlata Formation und die Gharif-Formation, gebildet während und nach dem 3. Zyklus der Gondwana-Vereisung auf der Arabischen Halbinsel. Aufgrund der sich rasch ändernden paläogeografischen Position des Omans im späten Paläozoikum sind in der Gharif-Flora Einflüsse der Gondwana-, Cathaysia- und Euamerikanischen Flora festzustellen (Glossoperis, Gigantonoclea, Calamites). Paläozoische Sedimente sind heute im N-S-gerichteten Haushi-Huqf-Uplift aufgeschlossen. Die unter- bis mittelpermische Gharif-Formation (Sakmarium bis Wordium; 292 – 267 Ma) enthält die nachfolgend beschriebenen Florenreste. Über der kontinentalen Fazies der Gharif-Formation folgen Kalksteine der marinen Khuff-Formation.
Berthelin, et al. (2003) haben neben zahlreichen Blattfloren folgende Taxa für silifizierter Hölzer aus dem Huqf beschrieben: Baieroxylon, Trigonomyelon und Prototaxoxylon. Saiwan-Area mit Kieselholz-Funden auf der WüstenoberflächeBei der sogenannten Saiwan-Area handelt es sich um eine flache, etwa 3-4 km Durchmesser umfassende Mulde, auf deren Oberfläche sich gerade, stark fragmentierte Stammsegmente mit Wüstenschliff befinden. Die Kieselholzstämme sind insgesamt 3 m bis 8 m lang und sind in 0,3 m bis max. 1,0 m lange Segmente zerbrochen. Die Durchmesser betragen 30 bis 50 cm. Stellenweise finden sich auch Ansammlungen unzähliger Kieselholzbruchstücke und -splitter auf der Wüstenoberfläche, wobei es sich offensichtlich um völlig zerfallene Kieselholzstämme handelt.
Huqf-Escarpment mit größeren Kieselholz-Segmenten
An der ausgeprägten Geländestufe des Huqf-Escarpments ragen die unter- bis mittelpermische Florenreste (max. 7 m lange Stammsegmente) aus den ursprünglich einbettenden Mittel- bis Grobklastika heraus oder größere Kieselholztrommeln sind herabgestürzt und finden sich nun am Fuß des Escarpments.
Besonders erwähnenswert sind größere, gerade Kieselholzstämme von mehreren Metern Länge und bis zu 0,7 m Durchmesser, die umlaufende, wulstartige Verdickungen des Gewebes und röhrenförmigen Gebilde im Bereich des Marks aufweisen.
An einigen Stammsegmenten sind Astabgänge zu erkennen. Bohr- oder Fraßgänge sind selten. "Psaronoide" Strukturen, d.h. röhrenförmig rekristallisierte Bereiche, sind selten.
Eine etwa 1,5 m lange, 0,7 m Durchmesser umfassende Stammbasis mit ansitzenden Wurzeln fand sich auf einer größeren Schichtfläche z.T. noch in den Arkosen am Fuß des Escarpments.
Die Gewebeerhaltung der dunkelgrauen, dunkelbraunen und schwarzen Kieselhölzer ist überwiegend schlecht. Zum Teil gehen Bereiche mit sehr guter Gewebeerhaltung in Bereiche mit völlig opaker, strukturloser Kieselmasse über. Innerhalb eines etwa 1,2 bis 1,5 m umfassenden Paläosol-Horizontes finden sich kleinere, gelbliche und rötliche Kieselholz-Bruchstücke nahezu ohne Gewebeerhaltung, die vermutlich umgelagert sind. Kleine, limonitinkrustierte Achsen besitzen ein Zentralloch und Gewebedetails in Abdruckerhaltung auf den Limonit-Innenschalen.
LiteraturAbbasi, A. I. (2013): Lithofacies attributes, depositional system and diagenetic properties of the Permian Gharif Formation from Haushi-Huqf area, Central Oman. Arab. J. Geoscience 6, 4931-4945. Berthelin, M. et al. (2003): The Oman Gharif mixed paleoflora: a useful tool for testing Permian Pangea reconstructions. Palaeogeography, Palaeoclimatology, Palaeocology 196, 85-98. Heward, A. & Al Ja'aidi, O. (2005): Fieldtrip to the Saiwan Area of the Northern Huqf, Geological Society of Oman. Guide 011. 30 pp. Matysova, P. et al. (2010): Alluvial and volcanic pathways to silicified plant stems (Upper Carboniferous-Triassic) and their taphonomic and palaeoenvironmental meaning. Palaeogeography, Palaeoclimatology, Palaeocology 292, 127-143.
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