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Rumänien, Provinz Hunedoara, Apuseni-Gebirge, "Zarand fossil forest"Im Nordwesten Rumäniens, in der Provinz Hunedoara, befindet sich im Apuseni-Gebirge der "Zarand fossil forest". Die eigentliche Fundregion umfasst die Gegend um die Ortschaften Prăvăleni, Basarabasa und Ociu. Bei Prăvăleni ist ein mehrere Hektar großes Areal des "Fossil forest" als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
Regionalgeologische - geotektonische EntwicklungGegen Ende des Miozäns wurde durch Hebungen im Gebiet des heutigen Karpatenbogens das Pannonische Becken von der zentralen Paratethys im Osten abgetrennt. Zunächst verblieb eine schmale, marine Verbindung mit dem Mittelmeer nach Süden in Richtung heutigem Slowenien durch den "Trans-Tethyan-Trench-Corridor". Dieser Seeweg wurde ab oberstem Badenium geschlossen. Im so abgetrennten Pannonischen Becken stellten sich brackische, später Süßwasserbedingungen ein, das sogenannte "Pannonische Binnenmeer" oder "Pannonischer See" entstand. Dieses Becken war stark gegliedert in Meeresarme und zahlreiche randliche Buchten. Mit den tektonischen Aktivitäten an tiefen Bruchzonen war verstärkte vulkanische Aktivität in der Region verbunden. Im "Zarand-Becken" am Ostrand des Pannonischen Beckens, im heutigen Apuseni-Gebirge, ragte das eruptives Zentrum "Tálagiu Island" als stratovulkanische, inselartige Erhebung mit wahrscheinlich mehreren Eruptionszentren aus dem "Pannonischen See". Auszuhalten sind zumindest die Calderen von Tălagiu-Bratosin und Gura Văii - Iosăşel (Berbeleac et al., 1984). Der explosive Vulkanismus, dessen Haupttätigkeit auf Mittel-Badenium datiert, produzierte große Mengen an Vulkanoklastiten (Tephra). Die inselartige Aufragung des "Tálagiu Island" war im mittleren Miozän bei paratropischem bis subtropischem Klima mit einem gemischten, mesophytischen Wald bewachsen (Iamandei & Iamandei, 2017). Explosive Ausbrüche mit verbundenen Laharströmen vernichteten Teile der Vegetation und verfrachteten die pflanzlichen Reste in die angrenzenden aquatischen Becken. Innerhalb der so gebildeten vulkano-sedimentären Folge aus Pyroxenandesiten, deren Tuffen und Tuffiten, Konglomeraten, Sand- und Tonsteinen und Kohlen (Iamandei & Iamandei, 2001) lassen sich deshalb heute die silifizierten Florenreste finden. Roşu et al. (1997) geben das Alter dieser vulkano-sedimentären Sequenz mit 12,4 bis 13,4 Ma an (ob. Langhium bis mittl. Serravallium). Auch siliziumreiche Quellen waren mit dem Vulkanismus verbunden, so dass sich in kleinsten vulkanischen Becken Geysierite und Limnoquarzite bildeten, die dortige Vegetation überlieferten (vergleichbar mit den Limnoquarziten in den Tokaier/Zemplen-Bergen in Nordost-Ungarn). So sind Funde hellgrauer bis weißer, pflanzenführender Silizite vom „Chert Hill“ bei Prăvăleni bekannt. Heute besitzt die Region Mittelgebirgscharakter mit dicht bewaldeten Bergen und dazwischen liegenden Wiesen/Weiden.
Silifizierte Florenreste aus dem mittleren MiozänFossile Hölzer lassen sich in der Region um die Orte Prăvăleni, Basarabasa und Ociu in zahlreichen Bacheinschnitten und an Erosionshängen finden. Einzelne Funde sind auch in der Schottergrube Ociu möglich. Graben an zufällig gewählten Stellen ist nicht erfolgversprechend, da es nicht um ein In-Situ-Vorkommen mit Paläoboden und einem definierten Fundhorizont der silifizierten Pflanzenreste handelt. Um einen echten "Fossil Forest" handelt es sich also nicht!
Zumeist finden sich Bruchstücke von Kieselhölzern in Zentimeter- bis Dezimetergröße. Selten sind Fragmente größerer Achsen bis zu 2 m Länge und 0,20 m bis 0,70 m Durchmesser. Die Farben der Kieselhölzer sind meist unterschiedliche Brauntöne, seltener Dunkelgrau, Schwarz oder Rot. Risse, Klüfte und ehem. Schrumpfungsrisse in dunkelgrauen bis schwarzen Kieselhölzern sind zuweilen mit hellblauem Calcedon gefüllt. Typisch für die braunen Kieselhölzer sind dunkelgraue bis schwarze Einschlüsse von oxidischen Fe-Erzen. An einigen wenigen Stücken sind Bohr- oder Fraßgänge (zumeist calcedongefüllt) vorhanden, die 1 bis 2 mm und 10 bis 12 mm Durchmesser aufweisen, also von verschiedenen Organismen stammen.
Die Erhaltung holzanatomischer Details ist generell sehr gut, so dass in den letzten Jahren aus dem "Petrified Forest of Zarand" über 40 Taxa fossiler Xylofloren beschrieben wurden (u.a. Iamandei & Iamandei, 1997, 2008, 2017). Darunter sind z.B.:
Unter anderem folgende Taxa sind in o.g. Publikation neu beschrieben worden:
Im Ergebnis ihrer ausführlichen Studien postulieren Iamandei & Iamandei (2017) für das mittlere Miozän eine mittlere Jahrestemperatur von 12 bis 17°C für das Gebiet des Zarand-Beckens. Der mittlere Jahresniederschlag lag bei 1.100 bis 1.500 mm pro Jahr. Die Autoren schlussfolgern auf ein warmes, subtropisches Klima. Es wird ein höhendifferenzierter, mesophytischer Wald mit Lauraceen und Koniferen (Sequoioxylon als dominates Taxon) in einem warm temperierten Klima mediterranen Typs rekonstruiert. LiteraturBerbeleac, I., David, M. & Zămârcă, A. (1984): Petrological and Petrochemical Data on the Tertiary Volcanics from Eastern Part of the Zarand Mts. Dări de Seamă - Inst. Geol.-Geofiz., Bucureşti, 68(1)/1981), 27-46. Iamandei, S. & Iamandei, E. (1997): New Fossil Dicots in Pyrrhoclastics of Prăvăleni, Metalliferous Mountains. Acta Paleontologica Romaniae, 1: 113-118. Iamandei, S. & Iamandei, E. (2001): New Juglandaceous fossil wood in the middle Miocene Lignoflora of Prăvăleni - Ociu (South Apuseni). Acta Paleontologica Romaniae, 3: 185-198. Iamandei, S. & Iamandei, E. (2008): New trees within the Mid-Miocene petrified forest from Zarand, Apuseni Mts. Romania. Revue Roumaine de Géologie, Acad. Roum., 50-52/(2006-2008): 69-86. Iamandei, S. & Iamandei, E. (2017): New Trees identified in the Petrified Forest of middle Miocene from Zarand, Apuseni Mountains, Romania. Acta Paleontologica Romaniae, 13(2): 37-90. Roşu, E., Pecskay, Z., Ştefan, A., Popescu, G., Panaiotu, C. & Panaiotu, C.E. (1997): The Evolution of the Neogene Volcanism in the Apuseni Mountains (Romania): Constraints from new K-Ar Data. Geologica Carpathica, 48(6). 353-359.
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