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Russland, Oblast Wolgograd, Umgebung von KamyshinIn der Umgebung von Kamyshin befinden sich zahlreiche Sandgruben in Dauerbetrieb, zur sporadischen Baustoffgewinnung oder aufgelassen. In diesen Gruben werden und wurden paläogene Sande abgebaut.
Florenreste in Sandsteinen und QuarzitenDie eintönige, plateauähnliche z.T. kiefernbewachsene Grassteppe in der Region bietet wenig Relief, wird aber von bis zu 30 m tiefen Erosionsrinnen durchzogen, die von Büschen, Kiefern, Robinien und Eichen bewachsen werden. Aufragungen des Plateaus bilden Quarzithärtlinge, wie z.B. die Hügel der weithin sichtbaren Naturdenkmäler "Schitanka" (Шитанка) und "Kamyshenskye Ushi" (Камышенские Уши). In den Quarziten wurden Funde umfangreicher Blattfloren gemacht, von denen neben silifizierten Hölzern einzelne Stücke in der kleinen geologischen Abteilung des Regionalmuseums in Kamyshin ausgestellt sind. Nach Makulbekov (1977) treten in den Sandsteinen am Häufigsten Lauraceae-Blätter von Ushia kamyschinensis (Goeppert) Kolakovsky 1965. In ihrer Revision der Art Ushia stellen Krassilov et al. (1996) Affinitäten zu Nothofagus fest.
Fossile Hölzer mit Teredo-BohrspurenInsbesondere in den sporadisch genutzten Sandabbauen und in den natürlichen Erosionsrinnen sind Funde silifizierter Hölzer möglich. Die Pflanzenreste kommen häufig in lang gestreckten, brotlaibförmigen Quarzitlinsen mit rundem, ovalem oder elliptischem Querschnitt vor. Der Durchmesser der Quarzitlinsen kann durchaus bis zu 80 cm betragen. Die Durchmesser der silifizierten Hölzer liegen meist zwischen 15 cm und 18 cm, seltener bis zu 40 cm. Die beigefarbenen, hell- bis dunkelbraunen, fossilen Hölzer sind häufig intensiv von Teredo-Bohrgängen durchzogen, die mit weißgrauem quarzitisch verfestigtem Sand gefüllt sind, so dass zu schlussfolgern ist, dass es sich um Reste mariner Treibhölzer handelt. Die Teredo-Bohrgänge erreichen bis zu 28 mm Durchmesser!
Nach erster Einschätzung konnten verschiedene Koniferenhölzer und Angiospermenhölzer (Quercus-, Platanus- und Castanea-Typen) bestimmt werden. An kleineren Achsen sind im Querschnitt häufig koprolithengefüllte Insektenfraßgänge zu erkennen.
Bank- und linsenförmige, hellgraue, hell- bis dunkelbraune Silizite, die massenhaft hervorragend erhaltene, kleinste Pflanzenachsen, Wurzeln und undefinierbare Pflanzenhäcksel enthalten, kommen in den Sandgruben vor. Diese Silizitbänke und -linsen sind zwischen 10 cm und 35 cm mächtig und maximal 1,5 m breit.
Häufig vorkommende, unregelmäßig-knollenförmige Quarzite von 5 cm bis 30 cm Größe enthalten Zweige und Zapfen in Abdruckerhaltung. Pflanzenreste des obersten PaläozänDie pflanzenführenden Sande und Quarzite werden zur "Kamyshinskaya Svita" (Камышинская свита) gestellt, deren Alter aufgrund von Vertebratenresten (z.B. Zähne von Hypolophodon sp., Delpitoscyllium cf. africanum, Prosopodon assafai [Noubhani & Cappetta, 1995]) mit Paläozän angegeben wird. Makulbekov (1977) gibt für die „Kamyshinskaya Svita“ eine Gesamtmächtigkeit von 40 bis 50 m an und stellt diese in das oberste Paläozän (Thanetium).
LiteraturMakulbekov, N. M. (1977): Paleogene floras of the western Kazakhstan and the lower reaches oft he Volga River. – (Nauka) Alma-Ata, 233 pp. Krassilov, V. A. et. al. (1996): Ushia, a palaeocene angiospern of Nothofagus affinities from the lover Volga and western Kazakhstan. – Palaeontografica Abt. B (239), 137-145.
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