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Ukraine, Makrofloren des Karbon aus dem Donbass
Das Gebiet um Donezk bildet das Zentrum des bekannten Steinkohlenreviers Donbass. In und um Donezk befinden sich rund 150 Halden unterschiedlicher Größen, die vom vergangenen und gegenwärtigen Steinkohlenbergbau zeugen. Fundchancen für Pflanzenfossilien bieten nur etwa 20 Halden, so dass ich für die sehr fachkundige Führung durch Roman aus Donezk sehr dankbar war.
Allgemeines zum DonbassZur Zeit (Stand 2011) stehen 14 Kohlegruben im Ukrainischen Teil des Donbass in Produktion, die im Mittel Fördertiefen zwischen 700 und 800 m, maximal 1400 m Tiefe erreichen. Der ukrainische Anteil des Donbass umfasst eine Fläche von rund 50.000 km². Die Vorräte bis in das Tiefenintervall 1500 m – 1800 m betragen 52 Gt, darunter sind weitere 48 Gt nachgewiesen. Je nach Region sind 10 bis 14 und 30 bis 40 bauwürdige Flöze erkundet. Das Alter der geförderten Steinkohlen wird in der Literatur mit unterstem Serpukhovium (328 – 318 Ma) bis Moskovium (312 – 307 Ma = Westfal) angegeben. Durch Flöz- bzw. Haldenbrände ist häufig eine rötliche Färbung der Schiefertone mit den Florenresten zu beobachten, die an gebrannte Ziegel erinnert.
Zum Verständnis der Entwicklung dieses mächtigen, paralischen Sedimentationsbeckens gebe ich nachfolgend einen kurzen Abriss der geotektonischen Entwicklung der Region vom Oberdevon bis zum Perm.
Funde typischer Oberkarbonfloren auf wenigen Halden
Wie erwähnt, bieten (abbaubedingt) nur sehr wenige Halden gute Fundchancen für die typischen, oberkarbonen Florenreste. Bei meinem Aufenthalt im September 2011 hatten wir Gelegenheit, auf der Großhalde des Anfang der 1990er Jahre geschlossenen Schachtes "Saperewalnaja" im Süden der Stadt, Pflanzenfossilien aufzusammeln. Austritte von Rauchgasen und schwefelartiger Geruch zeugen hier von immer noch schwelenden Haldenbränden. Die häufigsten Florenreste waren bis zu 40 cm lange Stigmarien mit Appendices, Abdrücke der Stammoberflächen von Lycopodiatae (Sigillarien und Lepidodendren) und Marksteinkerne von Calamiten. Reste der Beblätterung von Farnen und Farnsamern sowie von Calamiten waren seltener zu finden.
Die kleinere Halde des in den 1970er Jahren geschlossenen Schachtes 11 ("Schwernika"), im Norden der Stadt, zeigte deutlich verschiedene Florenreste. Hier fanden sich überwiegend Abdrücke der Beblätterung von Alethopteris sp., Neuropteris sp., Pecopteris sp. sowie seltener Rindenabdrücke von Sigillarien und Lepidodendren. Der Schieferton auf dieser Halde war durch Flöz-/Haldenbrände ebenfalls rötlichbraun gefärbt, sehr fest und im Vergleich zur Halde des zuvor beschriebenen Schachtes "Saperewalnaja" deutlich kleinstückiger und stärker verwittert.
LiteraturRuban, D.A. & Yoshioka, S. 2005. Late Paleozoic - Early Mesozoic Tectonic Activity within the Donbass (Russian Platform). Trabajos de Geologia, Univ. de Oviedo, 25: 101-104.
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