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Ukraine, Oblast Donezk, Mergelgrube KramatorskAm Nordwestrand der Stadt Kramatorsk im Ostteil der Ukraine, befindet sich die riesige Mergelgrube, in der bis vor wenigen Jahren Kreidemergel abgebaut wurden. Die Kreidemergel waren neben Chrysotilasbest aus dem Ural der Massenrohstoff für die unmittelbar angrenzende Asbestzementfabrik "Schiefer" ("Шифер"). Fabrik und Grube sind seit einigen Jahren stillgelegt. Im August 2012 hatte ich Gelegenheit, die Grube zu besuchen und Phosphorithölzer und marine Fauna aufzusammeln. Dabei konzentrierten wir uns auf die etwa 600 m lange Böschung im Nordteil der Grube.
Seltene Funde phosphoritisierter FlorenresteAn der genannten Böschung im Nordteil der Grube ist das jurassische/kretazische Profil etwa 30 m hoch aufgeschlossen. Rötlichbraune, jurassische Klastite (Ton- und Siltsteine) bilden das Liegende, darüber folgen hellgraue, unterkretazische Klastite (Fein- und Mittelsandsteine), die wiederum von weißgrauen, oberkretazischen Kreidemergeln überdeckt werden. Ein 20 bis 30 cm mächtiger, dunkelgrünlichbrauner Glaukonitsand, der an der Grenze Cenoman (sandige Fazies)/Turon (Kreidemergel) liegt, fällt, wie die gesamte Serie, flach ca. 15° nach Nordosten ein. Dieser Glaukonitsand enthält zentimeter- bis über faustgroße, unregelmäßig geformte Phosphoritknollen und Florenreste in Form phosphoritisierter Hölzer. Reste mariner Fauna (phosphoritisierte Schwämme, solitäre Korallen und Bruchstücke von Bryozoen) finden sich ebenfalls im Glaukonitsand. Zwei bis drei weitere, geringer mächtige Glaukonitsande, die jedoch kaum Florenreste liefern, sind in der Grube aufgeschlossen.
Die Funddichte ist insgesamt sehr gering. Überwiegend sind durchschnittlich 2 cm bis max. 5 cm große Holz-Bruchstücke zu finden. Komplette Querschnitte sind sehr selten. Diese erreichen meist Durchmesser zwischen 1 cm und 5 cm, maximal 7 cm.
Gymnospermenhölzer mit Teredo-BohrgängenTypisch für die Phosphorithölzer sind Bohrgänge von Teredo, die 4 mm bis 10 mm Durchmesser besitzen und mit zementiertem Glaukonitsand ausgefüllt sind. In einigen Bohrgängen fanden sich neben Sand auch Schalenreste von Mollusken und Schwammnadeln. Die Hölzer sind außen schwarz-glänzend und meist stark kantengerundet/abgerollt. Innen überwiegen hellere Brauntöne. Die Gewebeerhaltung ist zumeist hervorragend. Es handelt sich um bisher nicht näher bestimmte Gymnospermenhölzer mit rundlich-ovalen, sehr dickwandigen Xylem-Zellen. Zuwachszonen sind deutlich ausgeprägt, was für jahreszeitliche Zyklizität des Vegetationsraumes spricht. Einige wenige Funde max. 12 cm langer Wedelstielfragmente (Cycadeen?) stellen sehr große Seltenheiten dar.
Es handelt sich um Treibhölzer, die in einen flachmarinen Sedimentationsraum transportiert, in diesem mineralisiert (phosphoritisiert) und so erhalten wurden.
Ein großes Fundgebiet
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